Sichtbar machen, verstehen, handeln

 „Das ist fürchterlich.“ 
„Wie können Menschen das sagen?“ 
„Ich bin angeekelt.“ 

So lauten einige der ersten Reaktionen an der Friedrichschule auf die Ausstellungsstücke von Dominik Lucha. Auf Instagram hat der schwäbisch-afrokaribische Ravensburger, unter #wasihrnichtseht, begonnen Berichte zu Alltagsrassismus in Deutschland zu sammeln. Vom 08.-12.07. waren diese für eine Woche im zweiten Stockwerk der Friedrichschule ausgestellt. 

Um die schwarz-weißen Ausstellungsstücke gut zur Geltung zu bringen, hat eine Gruppe Schüler*innen davor jede Art von Wandbehang abgehängt. Unübersehbar waren dadurch die Berichte von Menschen, die aufgrund ihrer Hautfarbe in Deutschland Diskriminierung erfahren haben.

„Aber schlimm find ich vor allem“, sagt eine 9. Klässlerin, „dass niemand was gemacht hat. Das war in der Straßenbahn und niemand hat was gesagt.“ 

Die Lerngruppen der Friedrichschule besuchten die Ausstellung im Laufe der Woche und setzten sich mit den Begriffen „Rassismus“, „Diskriminierung“ und „Vorurteil“ auf unterschiedlichste Weise auseinander, beispielsweise über das Erstellen von Präsentationen oder auch dem Gestalten eigener Plakate zum Thema Diskriminierung. Eine besondere Bedeutung kam dabei auch dem Thema „Wegschauen“ zu. Alltagsrassismus findet oft im öffentlichen Raum statt und ist möglich, da Umstehende beobachten, ohne einzugreifen. Mit den Schüler*innen wurde über Handlungsmöglichkeiten gesprochen, wie in Situationen, in denen sie Diskriminierung miterleben, eingegriffen werden kann. 

Die Lerngruppen werden das Thema in den am Schuljahrsende anstehenden Projekttagen zu Vielfalt und Toleranz vertiefen. Die Friedrichschule Lahr ist Teil des Netzwerkes „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“, welches die Ausstellung finanziell unterstützt.

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